Frau Gulden
Karls-Gymnasium StuttgartZeit: 1. Halbjahr, Dienstag und Freitag, 8.-9. Stunde
Ort: Dienstag 307, Freitag 304
Aut prodesse uolunt aut delectare poetae aut simul et iucunda et idonea dicere uitae.
Dichter wollen entweder nützen oder erfreuen, oder zugleich sowohl Schönes wie Nützliches fürs Leben sagen.
Horaz, Ars Poetica
Entweder nützen oder erfreuen oder am besten beides – das wollen wir natürlich mit unseren Aufführungen der Unterstufen-Theater-AG auch: Lustig sollen sie sein, spannend, bunt, aber auch nachdenklich, lehrreich und interessant… – und damit das alles klappt, kommt einfach und seid dabei!
Die Unterstufen-Theater-AG findet immer im ersten Schulhalbjahr statt und bereitet ein Theaterstück mit jeweils 4 Aufführungen Ende Februar/ Anfang März vor. Die Probentermine werden für jeden einzelnen Schüler individuell zusammengestellt, die meisten Teilnehmer proben jedoch entweder Dienstag (14.00-15.30 Uhr) oder Freitag (14.00-15.30 Uhr).
Alle Schüler der Klassenstufen 5 bis 8 sind herzlich eingeladen, mitzuspielen.
Außerdem arbeiten immer einige ältere Schüler bei der Regiearbeit mit.
Wenn ihr am Probelesen im Herbst teilnehmen wollt, achtet einfach auf die Aushänge in den Schaukästen!
Orbis Terrorum! – Ein Rückblick
/in Aktuelles /von KGEin Rückblick auf die Aufführungen der Unterstufe im Februar 2018:
Orbis terrorum – momentmal, da stimmt doch was nicht! Hatten wir das in Latein nicht als „Orbis terrarum“ gelernt: „der Kreis der Länder“, also: „die Welt“?
In der Tat: Da stimmt was nicht! Die Welt sollte eigentlich kein „Kreis der Schrecken“ sein. Das denkt sich auch die zehnjährige Sophia, als sie beginnt, sich näher mit dem Thema Gerechtigkeit zu beschäftigen. Umso mehr ist sie fasziniert, als sie von dem antiken Philosophen Platon hört, der in Gedanken eine gerechte Stadt gründen will.
Das will Sophia auch. Und siehe da: Im Traum erscheint ihr Platon, und ihr Wunsch geht in Erfüllung.… – wirklich?
Zwar gründet Sophia im Traum eine Stadt, ja darf sogar – als sie nur zu schnell feststellt, dass eine Stadt schlecht allein existieren kann – noch einige Freunde mitbringen, die ebenfalls Städte gründen. Doch zeigt sich bald, dass diese Städte alles andere sind als gerecht. Denn dummerweise verhalten sich die Menschen in diesen Städten nicht anders als die Menschen in der wirklichen Welt: Die eine Stadt versucht mit überlegener Waffentechnik und perfider Kolonialpolitik die anderen Städte kleinzuhalten und auszubeuten; die anderen wehren sich mit Kriegen und Attentaten.
Was sollen sie nun tun, die jungen Städtegründer? Etwa einfach alle Städte wieder vernichten? … oder zumindest alle Menschen, die sich schuldig gemacht haben?
„Aber wir echten Menschen sind genauso wie die! Dann müssten wir alle auch … vernichtet werden“, gibt Sophia zu bedenken.
Gibt es überhaupt eine Lösung? … Sophia zumindest will ihre Menschen nicht aufgeben und unternimmt einen letzten Versuch ihnen den richtigen Weg zu weisen:
„Ihr Bürger dieser Welt, sucht die gerechte
Ordnung! Suchet nicht des Bruders Not
und fragt nicht, welchen Nutzen sie euch brächte.
Denn es brächte eurer Welt den Tod!
Gebt fairen Anteil euch untereinander!
Seht: Es trägt die Erde doch genug
der Güter, dass der eine nicht den andern
auszubeuten hat mit Macht und Trug.
Beginnt im Tausch einander fair zu geben
und empfanget fair dafür zurück!
Sorgt füreinander, und ihr werdet leben,
leben, reich in Frieden, voller Glück!“
Wie es ausgeht? … Im Stück gut. Und im richtigen Leben? Im richtigen Leben entscheiden wohl wir selbst, ob die Erde „Orbis terrorum“ oder „Orbis terrarum“ heißen soll.