Die Philosophie ist Grundlagen- oder Prinzipienwissenschaft, d.h. sie fragt nicht nach möglichen Gegenständen menschlicher Erfahrung, wie dies die anderen Wissenschaften tun, z.B. die Geschichte nach der zeitlichen Abfolge inner- und zwischenstaatlicher Ereignisse, sondern nach der Möglichkeit derselben überhaupt, liegt also aller Erfahrung begründend voraus.
Leider ist sie dadurch aber auch besonders gefährdet, sich in haltloser Spekulation zu verlieren. Andererseits kann sie in ihren großen Vertretern ein hilfreiches Korrektiv sein, den Erfahrungswissenschaften zu zeigen, wo diese den Boden methodisch gesicherter Aussagen verlassen, also aus Wissenschaft Weltanschauung wird.
Aufgabe des Unterrichts ist es daher, mit den Schülern anhand klassischer Texte, z.B. von Plato, Aristoteles, Thomas von Aquin, Kant oder Hegel, besonders weiterwirkende Lösungen zu erarbeiten, vor allem in Ontologie und Transzendentalphilosophie, den beiden Hauptrichtungen der philosophischen Tradition. Das Fach erhebt also einen stark emanzipatorischen Anspruch.