Überall geforderte Mehrsprachigkeit, offene Grenzen, europaweite berufliche Mobilität: Die Vereinigung Europas hat zu neuen Anforderungen geführt, auf die Schülerinnen und Schüler heute vorbereitet werden müssen.
Zu dieser Vorbereitung gehört auch, zu vermitteln, warum die europäische Vereinigung nicht nur ein Ausdruck gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen ist, sondern wir auch aufgrund einer gemeinsamen kulturellen Tradition von einer europäischen Identität sprechen können.
Der Lateinunterricht ist in besonderem Maße geeignet, Schüler und Schülerinnen diese Gemeinsamkeiten entdecken und verstehen zu lassen.
Der Lateinunterricht am Karls-Gymnasium stellt daher in den verschiedenen Arbeitsbereichen des Lateinunterrichts Europa als Leitgedanken in den Vordergrund.
Europa als Leitthema
Grundgedanken
Der Unterricht im Fach Latein steht am Karls-Gymnasium unter dem Leitthema Europa. Das einigende Band Europas ist der wiederholte Rückbezug auf die Kultur der Antike. Der Lateinunterricht behandelt die Themen und Texte der europäischen Tradition, die noch heute unsere Identität als Europäer bestimmen.
Jahrgangstufen 5 und 6
In der Lehrbuchphase des Lateinunterrichts werden die Grundlagen von Grammatik erarbeitet. Diese Grundlagen lassen sich für die bewusste Beherrschung der eigenen Muttersprache und für das Erlernen jeder anderen Fremdsprache fruchtbar machen (Bezeichnung von Wortarten und Satzgliedern usw.). Die Schüler erarbeiten sich ein lateinisches Grundvokabular, das durch systematische Ausblicke in romanische Tochtersprachen (Französisch/Spanisch/Italienisch) ergänzt wird. Die Arbeit an den Lehrbuchtexten macht mit grundlegenden Erscheinungen der römischen Kultur (Forum, Theater, Circus usw.) und des griechischen Mythos (Europa, Orpheus, Herakles usw.) bekannt, die europaweit präsent sind.
Jahrgangsstufen 7 und 8
Im Übergang vom Lehrbuch zur Lektüre wird die Kenntnis von Europa prägenden Persönlichkeiten der Antike und des Mittelalters erworben (Caesar, Augustus, Konstantin, Karl) und wird mit Europa prägenden kulturellen Einrichtungen (Kloster, Kathedrale, Schule, Universität) bekannt gemacht.
Jahrgangsstufen 9 und 10
Durch die Lektüre von lateinischen Texten von der Antike bis zur frühen Neuzeit wird die Geistesgeschichte Europas als die Geschichte wiederholter Rückbezüge auf die Antike in Kunst, Politik, Physik, Philosophie, Literatur usw. kenntlich (z.B. in der karolingischen Reform, der italienischen Renaissance, im Humanismus in Deutschland).